Dieser
Erfolg verdankt sich einem glücklichen Zufall. Bei einem Testfischen in
der Donau östlich von Wien gingen dem Projektteam im März 2018
überraschend mehrere ausgewachsene Sterlets ins Netz. Ob die Tiere in
freier Wildbahn geboren wurden oder aus früheren Besatzaktionen stammen,
muss noch geklärt werden. Die größeren der acht Exemplare sind beinahe
90 Zentimeter groß und über 10 Jahre alt.
Für das Projektteam war
dies eine einmalige Chance, erstmals eine künstliche Reproduktion zu
versuchen. Der Versuch gelang: Aus den 20.000 Eiern, die aus zwei
weiblichen Fischen abgestreift und anschließend mit den Samen eines
männlichen Sterlets befruchtet wurden, schlüpften 9.000 Jung-Sterlets.
Ein großer Erfolg für das junge Projektteam!
Bereits 24.000 Sterlets ausgewildert
Herzstück
des EU-Projekts LIFE Sterlet der BOKU Wien ist der Aufzuchtcontainer
auf der Donauinsel. Hunderttausende, bereits befruchtete Eier werden
seit 2017 aus ganz Europa zugekauft und im Container erbrütet. Nach
einigen Monaten werden die Jungfische in der Donau im Nationalpark Donau
und in der Wachau sowie in der March als Zubringergewässer ausgesetzt.
2017 wurden bereits rund 24.000 Jungfische ausgesetzt, die sich nun in
freier Wildbahn behaupten müssen.
LIFE Sterlet: EU-Projekt mit vielen PartnerInnen
An
dem EU-Projekt der BOKU Wien beteiligt sich auch die Stadt Wien, MA 45 -
Wiener Gewässer als Projektpartnerin, sowie eine Reihe von Sponsoren
wie z. B. das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, die
viadonau oder verschiedene Fischereiverbände. Ebenfalls im Projekt
vertreten sind die Länder Slowakei (Slowakische Akademie der
Wissenschaften) und Tschechien (Wasserbauverwaltung March & Thaya).
Der Sterlet - vom Aussterben bedroht
Der
Sterlet (Acipenser ruthenus) ist der kleinste der sechs Donau-Störe.
Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) und
ist durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geschützt. Der
Sterlet wird heute mancherorts in Aquakulturen für die Kaviarproduktion
oder für den Zierfischhandel gehalten und gezüchtet.
Besuch des Aufzuchtscontainers
Für
Interessierte besteht die Möglichkeit, nach Terminvereinbarung die
Jung-Sterlets im Aufzuchtcontainer zu besichtigen und auch den einen
oder anderen ausgewachsenen Sterlet aus der Nähe zu betrachten.
Kontakt: Projektteam LIFE Sterlet/BOKU, E-Mail: thomas.friedrich@boku.ac.at
Information zum EU-Projekt: life-sterlet.boku.ac.at