Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Spitäler fit machen für lange Hitzeperioden

14.08.2025

Die aktuelle Hitzewelle bedeutet für die Wiener Spitäler eine hohe Belastung. Für ältere, geschwächte oder chronisch kranke Patientinnen und Patienten steigt das Risiko für einen Kreislaufkollaps oder andere Komplikationen deutlich. Auch Schwangere sind besonders gefährdet – große Hitze kann etwa zu einem erhöhten Frühgeburtsrisiko führen. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal arbeiten unter erschwerten Bedingungen. "Hitzeschutz im Spital ist eine Grundvoraussetzung für Patientensicherheit und eine gute medizinische Versorgung. In manchen Krankenzimmern steigen die Temperaturen im Sommer auf über 30 Grad – das ist für Patientinnen und Patienten wie Personal gleichermaßen belastend", erklärt Eduardo Maldonado-González, Vizepräsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und Kurienobmann der angestellten Ärzte.

Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien sieht die bis 2030 geplanten 3,3 Milliarden Euro der Stadt Wien für die Modernisierung der städtischen Kliniken als wichtigen Schritt und verbindet damit den klaren Auftrag, wirksame Maßnahmen gegen Überhitzung mitzuplanen. "In einem Spital wie der Klinik Donaustadt, in der ich selbst arbeite, sehen wir, wie belastend hohe Temperaturen sein können. Eine Vollklimatisierung ist zwar aus baulichen, energie- und hygienetechnischen Gründen nicht überall möglich, doch Kühlung muss dort, wo sie nötig ist, aktiv ausgebaut werden. Mit vorausschauender Planung kann die Stadt Wien sicherstellen, dass unsere Kliniken auch in Zukunft sichere Orte für Patientinnen und Patienten sowie Personal sind", sagt Maldonado-González.

Laut GeoSphere Austria gab es zwischen 1961 und 1990 in den Landeshauptstädten drei bis maximal 20 Hitzetage pro Jahr, zwischen 1991 und 2020 bereits neun bis 23 – mit Rekorden über 40. Wenn der weltweite CO2-Ausstoß ungebremst bleibt, drohen bis 2100 sogar 60 bis 80 Hitzetage jährlich.

"Investition in wirksame Kühlung ist auch eine Investition in schnellere Genesung und gute Arbeitsbedingungen", so Maldonado-González abschließend.