Simmeringer Gemeindebau nach Richard Wadani benannt

12.10.2022
v.l.n.r. Bezirksvorsteher des 11. Bezirks Thomas Steinhart, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Sieglinde Wadani und Gemeinderat Nikolaus Kunrath © PID/Markus Wache
v.l.n.r. Bezirksvorsteher des 11. Bezirks Thomas Steinhart, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Sieglinde Wadani und Gemeinderat Nikolaus Kunrath © PID/Markus Wache

Ab sofort trägt der Gemeindebau in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße 12-18 in Wien, Simmering den Namen des wertgeschätzten Obmanns und Sprecher des Personenkomitees "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz", Richard Wadani. Die offizielle Namensgebung fand durch Vizebürgermeisterin, sowie Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Bezirksvorsteher Thomas Steinhart und Gemeinderat Nikolaus Kunrath statt.

"Niemals vergessen! - Diese historische Verantwortung nimmt die Stadt Wien und Wiener Wohnen einmal mehr durch die Benennung dieses Gemeindebaus nach Richard Wadani wahr. Richard Wadani's unermüdlicher Kampf für Gerechtigkeit hat an Aktualität nichts verloren. Es freut mich daher, dass seine Geschichte mit dem Richard-Wadani-Hof für die Bewohner*innen der Stadt Wien gegenwärtig und sichtbar bleibt. Die Stadt Wien steht für ein pluralistisches Weltbild und wird weder die Gräuel der nationalsozialistischen Vergangenheit vergessen, noch zukünftig totalitäre Radikalismen hinnehmen." so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Kämpfer für die Gerechtigkeit

Richard Wadani wurde am 11. Oktober 1922 in Prag geboren und wuchs dort in einer aus Österreich stammenden Familie auf. Er trat 1935 dem Kommunistischen Jugendverband in der Tschechoslowakei bei.

1938 musste die Familie zurück nach Wien, ab 1939 diente er in der Wehrmacht. Nach einem ersten Fluchtversuch 1942 gelang es ihm 1944 überzulaufen. Das Ende des Krieges erlebte er als Mitglied einer tschechoslowakischen Einheit der Alliierten in England.

Zurück in Wien arbeitete Richard Wadani zunächst als Chauffeur, später als Sportlehrer und war Bundestrainer im Österreichischen Volleyballverband. Nach der Zerschlagung des "Prager Frühlings" trat er 1970 aus der Kommunistischen Partei aus.

Rechte für Wehrmachtsdesserteure

Dass es für die Desertion aus der Wehrmacht als widerständischen Akt kein Verständnis in Österreich gab, erlebte er in all den Jahren hautnah. Sein Engagement mündete 2002 in die Gründung des Personenkomitees "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz". Er kämpfte um Anerkennung und Rehabilitation für oft auch als "Verräter" oder "Feiglinge" denunzierte Kriegsdienstverweigerer und Wehrmachtsdeserteure. Er war ein wichtiger Zeitzeuge und sprach als solcher auch an Schulen

und Universitäten. 2009 beschloss der österreichische Nationalrat die vollständige Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz. Mit seinen Mitstreiter*innen erreichte Wadani 2014 die Errichtung des Denkmals für die Verfolgten der NS-Militärjustiz auf dem Ballhausplatz.

Richard Wadani wurde unter anderem mit dem Ehrenzeichen der Republik Österreich für Verdienste um die Befreiung Österreichs ausgezeichnet und erhielt gemeinsam mit seiner Frau Sieglinde den Menschenrechtspreis der Österreichischen Liga für Menschenrechte.

Richard Wadani starb am 19. April 2020 in Wien.

"Es ist mir eine Freude, dass der Gemeindebau nach dem österreichischen Deserteur Richard Wadani benannt wird. Richard Wadani trug beträchtlich dazu bei, dass der Nationalrat am 21. Oktober 2009 das "Aufhebungs-und Rehabilitierungsgesetzes" beschlossen hat, welches alle Opfer des NS-Militärjustiz rehabilitiert. Herr Wadani lebte bis zu seinem Tod gemeinsam mit seiner Gattin Sieglinde Wadani in Simmering, welche noch heute ihren Lebensmittelpunkt in unserem Bezirk hat." so Bezirksvorsteher Thomas Steinhart.

"Richard Wadani war immer ein Kämpfer auch nach dem Krieg für Gerechtigkeit und Solidarität für die Opfer der NS-Wehrmacht." so Gemeinderat Niki Kunrath.

Zum Richard-Wadani-Hof

Die Wohnhausanlage in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße 12-18 wurden zwischen 1979 und 1981 errichtet. Das Gebäude mit seinen fünf Stiegen, dass von Architekt Walter Muchar entworfen wurde, umfasst insgesamt 45 Wohnungen und vier Lokale. Die Wohnhausanlage besteht aus vier fünfgeschossigen Häusern mit ausgebauten Dachgeschossen, die dem gekrümmten Straßenverlauf und dem Geländeanstieg folgend geknickt und höhenversetzt zueinander angelegt sind. Optisch zusammengehalten wird der Häuserkomplex durch die farblich einheitlich gestaltete Sockelzone, die sich über das gesamte Erdgeschoss erstreckt und zum Teil als Geschäftszone ausgebildet ist.

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