Lokalaugenschein Nebenbahnen in Niederösterreich - Verkehrswende wider Willen?

28.04.2022

Im niederösterreichischen Weinviertel liegen die Schienen still. Die Verbindung von Oberstdorf bis Gänserndorf wurde Ende 2019 eingestellt. Viele PendlerInnen mussten auf das Auto umsteigen. Dabei habe es große Versäumnisse bei der Investition in die Bahnstrecke gegeben, beklagt Marianne Rickl-List, Bürgermeisterin von Groß-Schweinbarth. Alte Monturen und geringe Intervalle machten die Strecke immer unattraktiver. Die Busverbindung, die als Ersatz eingeführt wurde, sei aber kaum ausgelastet. Gabriele Rath-Schneider von der Interessensgemeinschaft Regionalbahn Weinviertel sieht die Busverbindung gar als Problem und Ärgernis im Ort. Viele BewohnerInnen würden den Umstieg auf die Schiene begrüßen, da sie sich so doch den immer teureren Weg mit dem Auto ersparen könnten. Dazu müsste das Bahnangebot jedoch entsprechend angepasst werden, damit vor allem SchülerInnen und PendlerInnen von attraktiven Zugverbindungen profitieren.

Die Spritpreise sind seit der russischen Invasion in der Ukraine auf historischem Höchststand. Die Politik möchte die Pendlerpauschale erhöhen und verspricht weitere Maßnahmen. Während Verkehrsclubs größere Entlastungen fordern, verlangen die Befürworter einer ökologischen Verkehrswende ein rascheres Aus für fossile Verbrennungsmotoren. In der 16. Folge der Diskussionssendung des Parlaments "Politik am Ring" diskutierten Verkehrssprecher und Mitglieder des Verkehrsausschusses der fünf Parlamentsfraktionen zum Thema: "Verkehrswende wider Willen?". Zwingt uns der Spritpreis eine schnellere Verkehrswende auf und wie soll der Verkehr der Zukunft aussehen? Das Video beinhaltet Kernaussagen der Diskussionsteilnehmer und ExpertInnen zur aktuellen Lage in Österreich und welche Rolle die Politik dabei spielen kann. Es diskutierten dazu die Abgeordneten Joachim Schnabel (ÖVP), Alois Stöger (SPÖ), Gerhard Deimek (FPÖ), Hermann Weratschnig (Grüne), Johannes Margreiter (NEOS) sowie die ExpertInnen Bettina Gusenbauer (ÖBB), Bernhard Wiesinger (ÖAMTC) und Günter Emberger (Technische Universität Wien).