Verdreckte Gasthermen, kaputte Rauchfänge und Niederdruckwetter: zahlreiche Verletzte durch Kohlenstoffmonoxid
Zehn Personen wurden im Zuge von insgesamt fünf Feuerwehr-Einsätzen wegen des Verdachts auf Kohlenstoffmonoxidvergiftungen (CO) während der vergangenen Nacht in Spitäler eingeliefert. Mehrere Wohnhäuser bzw. Wohnungen mussten ganz oder teilweise evakuiert werden. Die Ursache waren schlecht gewartete Gasthermen, defekte Rauchfänge und das in der Nacht herrschende Niederdruckwetter in Kombination mit extremer Hitze.
In einer Wohnung in der Leopoldstadt schlug ein CO-Heimmelder rechtzeitig Alarm und verhinderte Schlimmeres.
In einer anderen Wohnung in der Leopoldstadt waren zwei Personen von
einem erhöhten CO-Wert durch eine Gastherme betroffen, wobei eine Person
in ein Spital eingeliefert wurde.
In der Josefstadt klagte ein
Wohnungsinhaber über Kopfschmerzen und verständigte die Feuerwehr. In
der Wohnung wurde ein erhöhter CO-Wert festgestellt, der Mann
dem Rettungsdienst übergeben.
In Ottakring rückte die
Berufsfeuerwehr Wien zu zwei CO-Einsätzen aus: Beide Wohnhäuser wurden
wegen stark erhöhtem CO-Wert evakuiert. Insgesamt 31 Personen waren bei
diesen beiden Einsätzen betroffen, davon mussten 9 Personen mit Verdacht
auf CO-Vergiftungen in Spitäler gebracht werden.
Bei allen
Einsätzen wurden die betroffenen Gasthermen gesperrt und die Wohnungen
mit Hochleistungsventilatoren gelüftet. Die Berufsrettung Wien war mit
der Sondereinsatzgruppe im Einsatz.
Kohlenstoffmonoxid-Unfälle
Unter normalen Umständen ist eine Gastherme absolut sicher. Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann es dann geben, wenn Therme oder Rauchfang nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen - beispielweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer Klimaanlage, die die Abluft ins Freie blasen. Beim Betrieb der Therme im Sommer - Duschen oder Geschirr abwaschen - unbedingt Fenster und Türen zu dem Raum öffnen, in dem die Therme montiert ist.
Hohe Temperaturen begünstigen überdies Kohlenmonoxid-Unfälle: Durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen. Daher ist es wichtig, die Gastherme regelmäßig zu warten, den Rauchfang regelmäßig überprüfen zu lassen und beim Einbau neuer Türen oder Fenster den Rauchfangkehrer zu kontaktieren. Dieser muss feststellen, ob die Therme noch ausreichend Verbrennungsluft bekommt.
Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-
und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf,
bindet es sich - vereinfacht - an die roten Blutkörperchen und
verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt
innerlich. Symptome einer leichten Kohlenstoffmonoxidvergiftung sind
Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. Wenn solche
Symptome auftreten, sofort den gefährdeten Bereich verlassen und Rettung
und
Feuerwehr verständigen.