ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN im Theater Center Forum

13.03.2022

Home, sweet home... Jede Familie hat ja ihre Leichen im Keller - wenn man nur tief genug gräbt. Aber nicht immer ist das so wörtlich zu verstehen wie bei den Brewsters.
Ein Blick durch die Spitzengardinen des alten schnuckeligen Häuschens gegenüber vom Friedhof offenbart eine "schrecklich nette Familie", die sogar die Addams Family in den Schatten stellt!
Da sind Abby und Martha - zwei reizende ältere Damen, die sich am liebsten hingebungsvoll um alleinstehende ältere Herren kümmern, von denen man nachher nie wieder etwas hört. Da ist Jonathan, selbsternanntes Genie in der hohen Kunst des exquisiten Mordens - daß er allerdings aussieht wie einem Frankenstein-Film entstiegen, verdankt er seinem persönlichen Chirurgen und ständigen Begleiter Dr. Einstein. Und da ist Teddy, der sich für den amerikanischen Ex-Präsidenten hält - offenbar noch der harmloseste von allen. Nur Neffe Mortimer scheint irgendwie aus der Art geschlagen - ein verklemmter Theaterkritiker, der nichts Besseres im Sinn hat, als die Pfarrerstochter von gegenüber zu heiraten... Wird das schwarze Schaf am Ende doch in den Schoß der Familie Brewster zurückfinden? Die unverwüstliche makabre Komödie von Joseph Kesselring trat 1941 ihren Siegeszug am Broadway an und hat bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Die Rolle des Jonathan war ursprünglich Horror-Star Boris Karloff auf den Leib geschrieben worden, und in Frank Capras klassischer Filmversion brillierten dann unter anderem Cary Grant und Peter Lorre. "Arsen und Spitzenhäubchen" offeriert schwarzen Humor, Slapstick und Pointen am laufenden Band. Eine komplett überdrehte Parodie auf sämtliche Krimi- und Horrorfilmklischees! Die ganz nebenher auch noch die Frage stellt: was ist denn eigentlich "normal"?
Inszenierung: Christoph Prückner
Übersetzung: Helge Seidl
Mit: Lotte Loebenstein, Susanne Pichler, Simon Brader, Nagy Vilmos, Christoph Prückner, Eszter Hollósi, Anna Dangel, Johannes Sautner, Benjamin Lichtenberg, Günter Tolar
Inszenierung: Christoph Prückner
Bühne: Erwin Bail
Licht und Ton: Benjamin Lichtenberg
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
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