Die Pflegedirektionen der Wiener Gemeindespitäler –
Klinik Ottakring, Klinik Floridsdorf und Klinik Donaustadt verwehren
sich in einem offenen Brief gegen die Berichterstattung in der Kronen
Zeitung zu angeblichen Pflegemissständen in den Notfallabteilungen in
den oben genannten Krankenhäusern. Im Folgendem der offene Brief im
Wortlaut:
In Ihrem Artikel vom 20. März 2023 unter
dem Titel "In Wien sollte jetzt niemand einen Unfall haben" beschreiben
Sie – unter Berufung auf eine anonyme ärztliche Quelle – eine Situation,
die wir aus unserer täglichen pflegerischen Praxis heraus mit aller
Schärfe zurückweisen. Wir richten uns hiermit mit einem offenen Brief an
alle Wienerinnen und Wiener, die einen Anspruch auf beste medizinische
und pflegerische Versorgung haben. Sie sollen wissen, dass Wien eines
der besten Spitalssysteme weltweit hat. In der österreichischen
Bundeshauptstadt versorgen 20 Akutspitäler knapp 2 Millionen Bürgerinnen
und Bürger – und zwar mit bester Medizin und mit bester Pflege. Wenn
auch wir, wie alle Spitalsbetreiber in Europa, händeringend nach
Fachkräften in der Pflege suchen, so sorgen dennoch aktuell knapp 14.000
Pflegepersonen im Wiener Gesundheitsverbund dafür, dass unsere
Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden. Das gilt auch
für die Unfallmedizin. Folgende Fakten dazu:
- Die
unfallmedizinische Versorgung der Wiener Bevölkerung war und ist
jederzeit gegeben. Im Jahr 2022 wurden 91 % der Rettungszufahrten in
Wien in Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes geleitet. Es wurden im
Jahr 2022 in den unfallmedizinischen Bereichen 310.000 Patientinnen und
Patienten ambulant, rund 25.000 Patientinnen und Patienten stationär
versorgt.
- Im Wiener Gesundheitsverbund sorgen 30.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Versorgung der Patientinnen und
Patienten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben höchste
medizinische und pflegerische Expertise.
- Die Kliniken
des Wiener Gesundheitsverbundes stehen der Wiener Bevölkerung rund um
die Uhr und an 365 Tagen zur Verfügung. Die Expertinnen und Experten im
Wiener Gesundheitsverbund decken alle medizinischen Fachbereiche ab und
sind so dazu in der Lage, die bestmögliche medizinische und pflegerische
Versorgung in allen denkbaren Situationen zu gewährleisten.
Die
ungeheuren Behauptungen im gegenständlichen Artikel sind ein Schlag ins
Gesicht von 14.000 Pflegepersonen, die sich tagtäglich und rund um die
Uhr um unsere Patientinnen und Patienten kümmern. Die COVID-19-Pandemie
hat in den vergangenen 3 Jahren vor allem unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter vor große Herausforderungen gestellt. Mit ihrem
unermüdlichen Engagement haben sie uns durch die größte Gesundheitskrise
der letzten 100 Jahre getragen. Diesen Menschen gebührt Respekt
anstelle von haltlosen und unbelegten Vorwürfen.