Tafel verzeichnet enormen Anstieg der Armut

20.07.2022
Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim und Landtagswahl-Spitzenkandidatin Claudia Musil haben Fritz Kraus von der Tafel Mistelbach eine Ladung haltbarer Lebensmittel mitgebracht.
Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim und Landtagswahl-Spitzenkandidatin Claudia Musil haben Fritz Kraus von der Tafel Mistelbach eine Ladung haltbarer Lebensmittel mitgebracht.

Was schon bei Corona zu sehen war, hat mit den Vertriebenen aus der Ukraine einen neuen Höhepunkt er-
reicht: Die Tafel-Österreich-Ausgabestellen verzeichnen einen enormen Anstieg an Mitmenschen, die sich
den Einkauf in einem "normalen" Geschäft nicht mehr leisten können. Allein bei der Tafel Mistelbach wer-
den derzeit 180 Familien mit insgesamt rund 700 Personen betreut. Zum Vergleich: Die gesamte Gemeinde
Falkenstein hat nur rund 500 Einwohner - es werden von der Tafel Mistelbach also die Bewohner einer
kompletten Kleingemeinde jeden Samstag mit dem Wichtigsten versorgt! Und das sieht in den Ausgabe-
stellen in Zistersdorf, Hollabrunn, Gänserndorf usw. nicht anders aus.

Daher haben die Weinviertler Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim und die Spitzenkandidatin für die
Landtagswahl des Bezirks Mistelbach, Frauenvorsitzende Claudia Musil die Tafel in der Mistelbacher Ge-
werbeschulgasse 2 besucht und einkaufswagenweise haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis usw. mitge-
bracht.

"Wir sind dankbar für jede Spende, die wir gerne samstags ab 14 Uhr entgegennehmen", sagt Fritz Kraus,
Team-Österreich-Tafel- und Rotkreuz-Mitarbeiter. Im 11. Jahr des Bestehens der Tafel in Mistelbach werden
so viele Menschen wie noch nie betreut - bei gleichzeitig sinkendem Aufkommen von gespendeten Le-
bensmitteln. "Vor allem mehr Frischware wie Obst und Gemüse, aber auch Haltbarmilch, Jogurt oder etwas
Süßes für die vielen Kinder, die wir mit versorgen, könnten wir gut brauchen", sagt Fritz Kraus.

Übrigens: Bei der Tafel bekommen die Menschen die Waren kostenlos. "Daher darf ich an dieser Stelle
auch Landwirte und Kaufleute aufrufen, ihre übrig gebliebene Ware nicht einfach zu entsorgen sondern
den armen Menschen zugute kommen zu lassen. Natürlich auch, wenn sie darüber hinaus etwas spenden
möchten", bittet Bezirksfrauenvorsitzende Claudia Musil um Mithilfe.

"Für mich ist es unerträglich, wenn Menschen sich als Bittsteller betätigen müssen. Eigentlich wäre es Auf-
gabe des Staates dafür zu sorgen, dass jeder Mensch ausreichend mit allem versorgt wird, was er/sie zum
Leben braucht. Dafür werde ich mich weiterhin einsetzen", sagt die Weinviertler Nationalratsabgeordnete
Melanie Erasim.

(Beitrag: Ewald Schingerlin)