Unbegreiflich: Neugeborenes Kätzchen zum Sterben ausgesetzt
Ein erst wenige Stunden junges Babykätzchen wurde in Plastik gewickelt und bei einer Baustelle abgelegt. Nun kämpft eine Mitarbeiterin des TierQuarTiers um das Leben der Babykatze
Es ist etwa 21 Uhr als ein Passant am 26. Juni bei einer Baustelle im 3. Wiener Gemeindebezirk ein leises Wimmern wahrnimmt. Er folgt dem Geräusch und findet ein winziges, in ein Plastiksackerl gewickeltes Kätzchen, das jämmerlich nach seiner Mutter schreit. Es ist blind, taub und völlig schutzlos – jemand hat es zum Sterben neben eine Baustelle gelegt. Offenbar dürfte das Kätzchen dort schon länger gelegen haben, denn das Plastiksackerl war staubig und auch Insekten krabbelten auf dem Kätzchen herum. Umgehend verständigt der Finder die Tierrettung der Stadt Wien, die das neugeborene Kätzchen sofort in eine 24-Stunden-Tierklinik, die mit dem TierQuarTier kooperiert, bringt.
Dort
wird das Kitten behutsam aufgewärmt, gefüttert und gegen die vielen
Flöhe behandelt, die es hat. Wie durch ein Wunder überlebt das kleine
Katzenmädchen die Nacht und wird tags darauf ins TierQuarTier gebracht,
wo Mitarbeiterin Sonja Z. schon auf sie wartet. Mehrere Dutzend
zurückgelassene Kätzchen hat Sonja schon unter ihre Fittiche genommen
und liebevoll aufgezogen. "Aber die Kleine wog nur 70 Gramm, das ist
selbst für ein Neugeborenes sehr wenig", gibt Sonja Z. zu bedenken.Alle zwei Stunden wird Camy, wie das Kätzchen von Sonja getauft wurde,
mit spezieller Aufzuchtmilch gefüttert – auch nachts. "Camy schlägt sich
zwar wacker, aber über den Berg ist sie leider noch lange nicht. Ihre
Überlebenschancen sind nicht allzu gut, aber wir werden alles dafür tun,
Camy zu retten. Denn jedes Tier, egal wie groß oder klein, verdient die
Chance auf ein glückliches Leben", meint die
TierQuarTier-Mitarbeiterin."Viel zu oft entledigen sich
Menschen von ungewolltem, tierischem Nachwuchs auf furchtbare Art und
Weise. So wie auch im Fall von Camy, die wie Müll abgestellt und ihrem
Schicksal überlassen wurde. Das ist grausam und strafbar. Daher bitten
wir die Bevölkerung um Hinweise auf die Person, die Camy zum Sterben
neben eine Baustelle gelegt hat", so Thomas Benda, Betriebsleiter des
TierQuarTiers. "Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, erneut zu sagen:
Lassen sie ihre Katzen rechtzeitig kastrieren!", appelliert Benda
abschließend.Das TierQuarTier setzt nun auf die Hilfe
der Bevölkerung: Haben Sie etwas Auffälliges gesehen oder wissen, woher
das ausgesetzte Kätzchen stammt?
Dann melden Sie sich bitte bei dem Fundservice für Haustiere der Stadt Wien unter 01/4000 80 60.
Das Aussetzen von Tieren ist verboten, es drohen Strafen bis zu 7.500 Euro!