Kampf gegen urbane Hitzeinsel mit insgesamt 100 Bäumen, 8000 m2
Grünraum, begrüntem Ring um den Platz und Wiens größtem Wasserspiel
A
new star is born! Aus dem stark frequentierten und ehemals
betonlastigen Verkehrsknotenpunkt, wird mit dem neugestalteten
Praterstern ab sofort eine kühle und begrünte Aufenthaltsoase.
Planungsstadträtin Ulli Sima, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, NEOS
Gemeinderat Stefan Gara, Bezirksvorsteher Alexander Nikolai und Franz
Hammerschmid von der ÖBB-Infrastruktur AG eröffneten mit der
Inbetriebnahme des 500 m² großen Wasserspiels den neugestalteten Platz
heute offiziell. Das Cooling-Element in Sternform ist das bisher größte
Wasserspiel Wiens. Die umfassende Begrünung inklusiver großer Bäume ist
beispielhaft für die aktuelle Begrünungs- und Entsiegelungsoffensive der
Stadt Wien im Kampf gegen urbane Hitzeinseln.
Praterstern präsentiert sich klimafit
Die
Pläne für den neuen Praterstern wurden nach der Regierungsbildung noch
einmal überarbeitet: Mit einer Verdoppelung der Bäume auf über 100,
einer Verdoppelung der Grünflächen auf 8.000 Quadratmeter und einem
riesigen Wasserspiel spielt der Platz nun alle Register klimafitter
Stadtgestaltung. Eigens entworfene Sitzgelegenheiten, in ihrer
elliptischen Form dem Praterstern nachempfunden, wurden "Pratoiden"
getauft und laden künftig alle Nutzer*innengruppen zum Verweilen vor Ort
ein. Der Praterstern wird täglich von rund 150.000 Menschen
frequentiert und ist zentraler Öffi-Knotenpunkt.
"Dieser Sommer
hat uns einmal mehr vor Augen geführt wie wichtig der Kampf gegen
städtische Hitzeinseln ist. Und auch wenn wir heute den lang ersehnten
Regen haben, der nächste Hitzetag kommt bestimmt. Und an diesen war der
Praterstern bisher ein großer und noch dazu stark frequentierter
Hitze-Hotspot. Wir haben daraus eine begrünte und gekühlte
Aufenthaltsoase gemacht - mit doppelt so viel Grünflächen, doppelt so
vielen Bäumen und dem größten Wasserspiel der Stadt! Der neue
Praterstern ist ein angenehmer und klimafitter Ort für alle geworden,
ein echtes Highlight unserer 'Raus aus dem Asphalt' Strategie", so
Planungsstadträtin Ulli Sima.
Schwammstadt-Prinzip für vitale Bäume
Mit
den zusätzlichen 56 neuen Bäumen (33 wurden bereits gepflanzt, 23
folgen im Herbst) sorgen künftig insgesamt 101 Bäume für ein schattiges
und angenehmes Mikroklima am Praterstern. 13 der neuen Bäume sind sogar
XXL-Platanen, die mit ihren großen Kronen von Beginn an ein breites
Blätterdach über dem Platz aufspannen. Mit dem sogenannten
"Schwammstadt-Prinzip" erhalten die Bäume die besten Voraussetzungen für
vitales Wachstum. Damit wird auch unter befestigten Flächen ausreichend
Wurzelraum zur Verfügung gestellt, indem die einzelnen Baumscheiben
unterirdisch miteinander verbunden sind.
Die Niederschläge sowie
das Frischwasser des Wasserspiels werden in die Schwammstadt eingeleitet
und tragen so zu einer besseren Wasserversorgung der Bäume bei.
"Überdurchschnittlich
heiße Sommer mit mehreren Hitzewellen sind in Zukunft keine Seltenheit
mehr. Auf diese neuen Gegebenheiten bereiten wir uns bestmöglich vor,
damit Wien auch weiterhin die lebenswerteste Stadt weltweit bleibt. Um
die Stadt hitzefit zu machen, drehen wir an vielen Schrauben, dazu
gehört auch, mehr Grünräume zu schaffen und schattenspendende Bäume zu
pflanzen, und zwar speziell an stark frequentierten Plätzen wie hier am
Praterstern. Unsere Grünraum- und Baumoffensive zeigt auch im Rest Wiens
Wirkung. Bis 2025 schaffen wir mehr also 400.000 Quadratmeter neue
Grünflächen und pflanzen jährlich 4.500 neue Bäume. Damit verbessern wir
nicht nur das Mikroklima in der Stadt, sondern errichten gleichzeitig
neue kühlende Erholungsräume für alle Wiener*innen", so Klimastadtrat
Jürgen Czernohorszky.
Grünraum verdoppelt - begrünter Ring um den gesamten Platz
Ein
2,5 Meter breiter, begrünter Ring säumt auf 1.400 Quadratmetern den
Praterstern und sorgt für gutes Mikroklima. Dieser "Rahmen" aus leicht
erhöhten Pflanzbeeten ist mit robusten, dem Stadtklima angepassten
Ziergräsern und Kleinsträuchern bestückt und schirmt den Platz auch
optisch vom herumfließenden Verkehr ab. Die ausgewählten Pflanzen sind
hitze- und trockenheitsbeständig. Die Staudenmischungen werden in
bänderartigen Formationen angeordnet und bieten durch ihr wechselndes
Farbenspiel ganzjährig einen attraktiven Farbrhythmus am bisher grauen
Verkehrsknotenpunkt. Insgesamt wurden die Grünbereiche auf etwa das
doppelte Ausmaß erweitert.
"Kühle spendende Grünoasen sind
unsere Antwort auf die, durch den Klimawandel bedingte, zunehmende
Sommerhitze in der Stadt. Damit schaffen wir ein angenehmes Mikroklima
zum Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen
der Hitze. Dank des NEOS Bürger*innenbeteiligungsprozesses sind bei der
klimafitten Neugestaltung des Pratersterns viele Ideen von NEOS
eingeflossen und umgesetzt worden," freut sich NEOS Wien Klima- und
Gesundheitssprecher Stefan Gara.
Bezirksvorsteher Alexander
Nikolai: "Unser gemeinsames Ziel war es, den zentralen Verkehrsknoten
des Bezirks für tausende Menschen, die hier wohnen, umsteigen, oder den
Prater besuchen, zu einem echten Wohlfühlort zu machen. An den
Klimawandel, der uns mehr Hitze und Trockenheit bescheren wird, ist das
Projekt mit größtmöglicher Entsiegelung und Begrünung angepasst. Das
macht das Bahnhofsumfeld am Praterstern zu einer Visitenkarte für die
lebenswerte Leopoldstadt der Zukunft".
Wiens größtes Wasserspiel: Erfrischung und Wegweiser zugleich
Das
500 m² große Wasserspiel ist mit über 330 Nebel- und Wasserstrahldüsen
gerüstet und sorgt in der heißen Jahreszeit für Erfrischung, Spielspaß
und Abkühlung. Angepasst an Temperatur und Jahreszeit erzeugen
Sprühnebel und Wasserfontänen ein erfrischendes Ambiente, das mit
energiesparender LED-Beleuchtung auch optisch in Szene gesetzt wird.
Dieses
bisher größte Wasserspiel auf einem Wiener Platz ist sternförmig
angelegt und erinnert an das ursprüngliche Aussehen des Pratersterns,
der schon vor über 100 Jahren ein Knotenpunkt von Wegen in alle
Himmelsrichtungen war. Die Arme des Sterns zeigen in die Richtungen
bedeutender Sehenswürdigkeiten und Orte, wie z.B. Stephansdom oder
Kahlenberg. Das Wasserspiel ist barrierefrei angelegt und kann bei
Bedarf auch ausgeschaltet werden. So entsteht ein attraktiver,
nutzungsneutraler Platz für Veranstaltungen.
Vertikale Begrünung am Glasvordach
Zusätzlich
zu den vielen Baumneupflanzungen und den ausgedehnten Grünflächen
wurden auch andere bauliche Elemente in die klimafitte Gestaltung
miteinbezogen. Das große Glasvordach vor dem Bahnhofsgebäude wird für
vertikale Begrünung genutzt. In fünf großen Pflanztrögen mit
Sitzgelegenheiten wachsen künftig Pflanzen, die entlang von Rankseilen
bis unter das Glasdach klettern können und so für zusätzliche
Beschattung sorgen. Darüber hinaus wurden auch drei Lüftungsgebäude der
unter dem Platz verlaufenden U-Bahn mit Rankgittern versehen, um noch
mehr Raum für Vertikalbegrünung zu schaffen.
"Der Praterstern
verbindet wunderbar die Stadt und den Bezirk mit vielen hochwertigen
öffentlichen Verkehrsmitteln. Und wenn sich die Menschen beim Ein- und
Aussteigen durch mehr Grün und mehr Sicherheit wohl fühlen, dann werden
sie lieber damit fahren. Alles in Allem ein tolles Projekt, über das wir
uns alle sehr freuen - einen großen Dank auch an die Stadt Wien, dass
wir das gemeinsam realisieren konnten", so Franz Hammerschmid, Leiter
Asset Management und strategische Planung bei der ÖBB-Infrastruktur AG.
190 neue Sitzmöglichkeiten
Um
sowohl die Neupflanzungen als auch die Bestandsbäume zu schützen,
wurden eigens dafür konstruierte Baumeinfassungen entwickelt, die
sogenannten Pratoide. Diese Baumelemente, die der Form des Pratersterns
nachempfunden sind, sind mit Sitzschalen bestückt und laden zum
Verweilen im natürlichen Schatten ein. Drei unterschiedliche Formen von
Pratoiden kommen zum Einsatz und sind jeweils von unten mit einer
angenehmen Beleuchtung versehen, um in der Nacht das subjektive
Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Insgesamt wurden rund 190 neue
Sitzmöglichkeiten geschaffen.
Gestaltet wurde der neue Platz
unter Federführung von KENH Architekten mit D\D Landschaftsplanung (ARGE
Praterstern). Das 2005 von Kim Tien, Eric-Emanuel Tschaikner und
Natalie Neubauer-Muzicant gegründete Architekturbüro KENH hat seinen
Sitz in der Wiener Leopoldstadt und zeichnete außer für die Umsetzung
des neuen Pratersterns auch für den Umbau der ehemaligen Polizeistation
in der Mitte des Platzes zu einem Restaurant verantwortlich.
Mehr Platz und optische Aufwertung
Im
Rahmen der Umbaumaßnahmen wurden auch Unterführungen am Praterstern
attraktiviert. So wird künftig etwa die Beleuchtung der Bahnunterführung
im südlichen Teil des Pratersterns, die bis Ende des Jahres installiert
sein soll, mit der Beleuchtung des Wasserspiels verbunden sein und
erzeugt aufeinander abgestimmte Lichteffekte. Die Anzahl der
Fahrradabstellanlagen wurde ebenfalls maßgeblich erhöht. Künftig gibt es
am Praterstern 340 Fahrradabstellplätze, und damit rund ein Drittel
mehr als vorher. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds
für