Wie nachhaltiger Landbau möglich wäre

12.05.2020

Internationaler Web-Kongress zum Thema "Wie Landwirtschaft und Städte der Zukunft die Artenvielfalt bewahren" ging erfolgreich zu Ende

Mit einer internationalen Web-Pressekonferenz ging heute der erste GLOBAL 2000 Web-Kongress "Visions for Transition - Wie Landwirtschaft und Städte der Zukunft die Artenvielfalt bewahren" zu Ende. In 28 Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen trafen sich VertreterInnen der Wissenschaft mit Stakeholders und Interessierten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Insgesamt fanden sich über 10.000 Zuseher und Diskutanten von 11. - 12. Mai 2020 in den digitalen Räumen des Kongresses ein

"Wir stehen derzeit vor sehr großen Herausforderungen. Wir haben eine Biodiversitätskrise und wir haben eine Klimakrise und beides zusammen bedroht unsere Fähigkeit, die Welt zu ernähren. Die Frage ist nun, wie eine Landwirtschaft gestaltet sein muss, um mit den wachsenden Herausforderungen umgehen zu können und vielleicht sogar einen Beitrag dazu leistet, das Artensterben und die Klimakrise einzugrenzen." so Dr. Burtscher-Schaden. Umweltchemiker bei GLOBAL 2000.

GLOBAL 2000 Geschäftsführerin Agnes Zauner erläutert abschließend: "Die Beiträge beim Kongress haben gezeigt, wie wichtig intakte Ökosysteme für unsere Lebensmittelversorgung und für unsere Gesundheit sind. Die Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft wurde geschärft, die Teilnehmerinnen können zum Systemwandel in der Agrarwirtschaft beitragen, indem sie aktiv die Themen dieses Kongresses weitertragen - und auch die Europäische BürgerInneninitiative 'Bienen und Bauern retten' unterstützen."

Vor dem Hintergrund einer Pandemie, die uns die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft und unseres Wirtschaftssystems vor Augen führt, und einer fortschreitenden Biodiversitäts- und Klimakrise, die sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Welternährung entwickelt, lud die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 am 11. und 12. Mai 2020 zu "Visions for Transition", dem ersten online-Wissenschaftskongress zum Thema Landwirtschaft, Biodiversität und den Städten der Zukunft.

Der Kongress "Visions for Transition"

Über zwanzig international renommierte WissenschaftlerInnen aus den Disziplinen Agrarwissenschaften, Insektenforschung, Ökologie, Medizin, Resilienz- und Klimawissenschaften führten durch das Programm des zweitägigen Web-Kongresses "Visions for Transition". Dabei zogen sie Bilanz über den Zustand des Planeten und seiner Artenvielfalt und widmeten sich gemeinsam mit den interessierten Live-ZuschauerInnen der Frage, wie wir unsere Landwirtschaft und unsere Städte und Dörfer in Zukunft gestalten müssen, damit die Biodiversitäts- und Klimakrise bewältigt und die Ernährung zukünftiger Generationen sichergestellt werden kann. Besonderes Augenmerk erhielt die Frage, wie die von der neuen EU-Kommission ausgerufenen Klima- und Biodiversitätsziele des European Green Deals angesichts eines Covid-19-bedingten weltweiten Rückgangs der Wirtschaftsleistung dennoch erreicht werden können und was es für eben diese Wirtschaftsleistung bedeuten würde, wenn wir die Klima- und Biodiversitätsziele nicht erreichen. Ebenfalls diskutiert wurde die Evidenz für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Pandemien und der zunehmenden Vernichtung von Ökosystemen.

Eine umfassende Nachlese des Kongresses wird nächste Woche präsentiert.

Realisiert wurde der Web-Kongress "Visions for Transition" von der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 mit Finanzierung der Europäischen Kommission (DG Agri), der Wiener Umweltanwaltschaft, der Hagelversicherung, der European Environment and Health Initiative und von Blühendes Österreich - REWE International gemeinnützige Privatstiftung.

Speakers und DiskutantInnen (Auswahl):
Hans Rudolf Herren (Mitautor des Weltagrarberichts)
Rob Hopkins (Begründer des Transition Town Bewegung)
Marta Guadalupe Rivera Ferre (Chair für Agrarökologie an der Universität Vic)
Wolfgang Cramer (Weltklimarat, IPCC)
Violette Geissen (Bodenphysik und Landmanagement, Universität Wageningen)
Josef Settele (IPBES)
Alice Vadrot (Österreichischer Biodiversitätsrat)
Martin Grassberger ("Das leise Sterben" Wissenschaftsbuch des Jahres 2019)

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