Grüne Fassade in der Embelgasse macht es vor: Pilotprojekt mit Kletterpflanzen für mehr Begrünung in der Stadt

26.08.2021
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (rechts), Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic freuen sich über die coole Fassadenbegrünung in der Embelgasse – ein Vorzeigeprojekt. Copyright PID/VOTAVA
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (rechts), Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic freuen sich über die coole Fassadenbegrünung in der Embelgasse – ein Vorzeigeprojekt. Copyright PID/VOTAVA

Coole Fassade bringt angenehmes Mikroklima

Grünpflanzen ranken sich an der Fassade in der Embelgasse 38-40 in Margareten empor. Hier entstand bereits ab dem Jahr 2004 ein Pilotprojekt zur Fassadenbegrünung - das nun, Jahre später, für ein angenehmes Mikroklima sorgt. Damit dient die Fassadenbegrünung in der Embelgasse als Vorzeigebeispiel für weitere Sanierungsprojekte mit Begrünungsmaßnahmen.

Das Haus in der Embelgasse wurde 1891 erbaut und 2003 bis 2006 saniert. Wegen städtebaulicher Vorgaben wurde bei dieser geförderten Sockelsanierung ein Teil des Hintertrakts abgebrochen. Das war die Voraussetzung für die Schaffung von neuen, teils begrünten Freiflächen mit viel Gestaltungsspielraum für die BewohnerInnen. Mit der straßenseitigen Fassadenbegrünung anhand von Pflanztrögen mit integriertem Bewässerungssystem wurde im Jahr 2004 gestartet. Inzwischen zieren die grünen Kletterpflanzen als fixer Bestandteil die Fassade.

Heute ist die straßenseitige Fassadenbegrünung in der Embelgasse ein gelungener Blickfang in Margareten und ein Vorzeigeprojekt zur nachträglichen Begrünung von Bestandsobjekten. Glyzine und das immergrüne Geißblatt schmücken heute die Fassade - schön fürs Auge und gut für die Stadt!

Fassadenbegrünung und Sanierung gegen die Hitze in der Stadt und für klimaneutrales Wohnen

"An den heißen Tagen im Sommer sorgen die Kletterpflanzen für Abkühlung im Gebäude. Bei Gründerzeithäusern bieten sich viele Möglichkeiten für grüne Oasen vor der eigenen Wohnung. Die begrünte Fassade schmückt und gerade im innerstädtischen Bereich verbessern solche Grünoasen das Klima im Grätzl. Die Begrünung von Fassaden leistet hier einen wichtigen Beitrag", so Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

"Die Folgen des Klimawandels und sommerliche Überhitzungen in der gebauten Stadt können durch Fassadenbegrünungen reduziert werden", ist Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky überzeugt. "Fassadenbegrünungen sind quasi eine lokale naturnahe Klimaanlage. Durch das Grün entsteht aber auch ein angenehmes Mikroklima, das für bessere Luft in der Stadt sorgt. Und, das sollten wir auch nicht vergessen, Fassadenbegrünungen dienen auch als wertvolles Trittsteinbiotop für Tiere wie Vögel oder Bienen."

"Die Embelgasse wird durch diese Fassadenbegrünung seit Jahren geschmückt und bietet eine kleine Grünoase im Grätzl. Gerade in einem dicht besiedelten Bezirk wie Margareten ist jedes grüne Eck umso wichtiger und verbessert das Klima für die Bewohnerinnen und Bewohner", so Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Jankovic.

Der Klimawandel erfordert die Berücksichtigung von ökologischen Anforderungen in der Stadtentwicklung. Eine städtische Infrastruktur mit Freiräumen sowie deren Gestaltung und Begrünung spielen hier eine bedeutende Rolle - um die Hitze in der Stadt zu reduzieren und Abkühlung zu bringen.

Fassaden- und Dachflächen gewinnen im Stadtraum zusehends als Grün- und Freiflächen an Bedeutung. Durch den Ausgleich von Temperaturextremen, der Lärmreduktion, der Senkung der Staubbelastung und saisonalen Nutzungseffekten (Kühlleistung im Sommer und Wärmeschutz im Winter) wird ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

"Nicht nur eine gut gedämmte Gebäudehülle hilft - in Kombination mit außenliegendem Sonnenschutz - gegen sommerliche Überwärmung. Wichtig ist, möglichst ganzheitlich zu agieren und sowohl die Gebäudehülle als auch die Haustechnik zu optimieren. Zusätzlich wirken sich Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen positiv auf das Mikroklima aus", weiß Werner Auer, Bereichsleiter der Sanierung im wohnfonds_wien.

Fassadenbegrünung: So funktioniert's

Die Stadt fördert Begrünungen an Fassaden, in Innenhöfen und auf Dächern von Gebäuden von Wiener Privatpersonen und Wiener Betrieben - alle Infos und Tipps und Informationen zu unterschiedlichen Arten der Begrünung gibt es unter: https://www.wien.gv.at/umweltschutz/raum/fassadenbegruenung.html

Auch die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) berät zum Thema: https://www.gbstern.at/themen-projekte/begruente-fassaden

Weiterführende Informationen zum Begrünungssystem, zum Brandschutz und zu Fördermöglichkeiten bietet außerdem die Abteilung Umweltschutz: www.wien.gv.at/kontakte/ma22/

Sanierung und Begrünung gehen Hand in Hand, die erste Anlaufstelle um diesbezüglich Informationen einzuholen, bildet die kostenfreie und unabhängige Servicestelle "Hauskunft" - www.hauskunft-wien.at/