Riesiges Hafentor zum Schutz des Getreide- und Baustoffhafen in Betrieb genommen
Der
Hafen Albern ist einer von insgesamt drei Güterhäfen des Hafen Wien,
einem Unternehmen der Wien Holding. Nach dem Spatenstich vor gut zwei
Jahren folgt nun der nächste Meilenstein: Das 30 Meter lange, 14,25
Meter hohe und ca. 250 Tonnen schwere Hafentor wird in Betrieb genommen.
Durch das Hochwasserschutztor wird der Getreide- und Baustoffhafen
hochwassersicher gemacht und dadurch wird zukünftig auch bei Hochwasser
ein ungestörter Warenumschlag im Hafen Albern ermöglicht.
Am
28. September 2022 wurde das neue Hafentor im Beisein von
Wirtschaftsstadtrat Peter HANKE, Innovationsstadträtin Ulli SIMA, der
Leiterin der Sektion Verkehr im Bundesministerium Vera HOFBAUER, Wien
Holding-Geschäftsführer Kurt GOLLOWITZER und der Geschäftsführung des
Hafen Wien Doris PULKER-ROHRHOFER und Fritz LEHR offiziell in Betrieb
genommen.
"Der Hafen Albern ist neben dem Hafen Freudenau und dem
Ölhafen Lobau die dritte große Hafeneinrichtung in Wien. Er zählt zu
den wichtigsten Standorten für den Getreide-Umschlag im Osten
Österreichs und ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt für Landwirte und
Unternehmer*innen aus der Region. Daher haben wir gemeinsam mit dem Bund
rund 22 Millionen Euro im Hafen Albern investiert, um künftig auch bei
Hochwasser den Warenumschlag dort ungestört abwickeln zu können. Darüber
hinaus ist dieses Hochwasserschutz-Projekt ein wichtiger Schritt, um
den Hafen Wien als europäischen Logistik- und Umschlagknoten weiter
aufzuwerten, neue Betriebe anzusiedeln und die Einrichtungen für den
Warenumschlag weiter auszubauen", erklärte Finanz- und
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke bei der Inbetriebnahme des Hafentores.
"Seit
Baubeginn der Donauinsel hat Wien an der Fertigstellung des umfassenden
Hochwasserschutzprogramms für Wien gearbeitet und dieses konsequent
umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme des Alberner Hafentors ist der vorerst
letzte große Meilenstein im Wiener Hochwasserschutzsystem gesetzt. Wien
ist damit Vorreiter im Hochwasserschutz und zwar auf einem Niveau, dass
einzigartig in Österreich ist. Das Dammsystem um den Alberner Hafen
haben wir bereits erfolgreich saniert und erhöht. Mit dem Alberner
Hafentor werden nun auch der Hafen und die Hafenanlagen selbst vor
Hochwassern geschützt - es gibt hier jetzt also eine doppelte
Hochwasserabsicherung. Von den Gesamtkosten der 22 Mio. Euro kommen vom
Land Wien 7 Mio. Euro - Geld, das sicher gut investiert ist. Wien und
der Hafen Albern als wichtiger Wirtschaftsfaktor sind damit wirklich
optimal geschützt und auch für extreme Hochwässer gut gerüstet", betont
die für den Hochwasserschutz in Wien zuständige Stadträtin Ulli Sima.
"Mit
einer Unterstützung von 50% zum neuen Hafentor leistet das
Klimaschutzministerium einen Beitrag zum modernen Hochwasserschutz des
Hafens und zur Attraktivität des Systems Güterschifffahrt. Die
Verlagerung auf den energieeffizienten Verkehrsträger Schiff ist eines
der Ziele des Mobilitätsmasterplan 2030 und der trimodale Hafen Wien
wird durch die gemeinsame Investition um ein weiteres Stück attraktiver
und sicherer," so die Vertreterin des Klimaschutzministeriums
Sektionschefin Vera Hofbauer.
"In den vergangenen Jahren haben
wir den Hafen Wien kräftig ausgebaut, neue Umschlageinrichtungen und
Lagerflächen geschaffen und auch in die Verbreiterung der
Dienstleistungspalette investiert. Denn der Hafen Wien ist eines der
größten und wichtigsten Logistikzentren an der Donau und damit ein
wichtiger Pfeiler für die Wirtschaft. Ab sofort können wir - falls nötig
- nun auch den Hafen Albern hochwassersicher machen. Damit schützen wir
nicht nur die Infrastruktur vor Ort, sondern auch die Unternehmen, die
sich hier angesiedelt haben", so Wien Holding-Geschäftsführer Kurt
Gollowitzer.
Neues Hafentor: Ein Stahlkoloss mit 250 Tonnen und kunstvollem Finish
30
Meter lang, 14,25 Meter hoch und 250 Tonnen schwer ist das neue,
komplett aus Stahl gefertigte Hafentor. Um dem riesigen Druck, der mit
dem Hochwasser verbunden ist, Stand zu halten, hat der Stahlkörper eine
Stärke von 2,1 Metern und entspricht der Höhe eines dreistöckigen
Gebäudes.
Das Hafentor arbeitet nach dem Prinzip eines
Schiebetores: Noch bevor ein heranziehendes Hochwasser die Stadtgrenze
von Wien erreicht, wird das Hafentor geschlossen. Je nach lokalem
Wasserstand dauert es 20 bis 30 Minuten, bis das mächtige Tor den Hafen
dichtmacht. Den Wasserstand innerhalb des geschützten Hafenbeckens
regelt danach ein eigenes Pumpwerk. Drei große Tauchpumpen ermöglichen
ein Abpumpen von rund zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde.
"Auf
Grund des Klimawandels werden starke Hochwasserereignisse künftig
häufiger vorkommen. Der neue Hochwasserschutz ist für ein so genanntes
Jahrhundert-Hochwasser mit einer Durchflussmenge der Donau von 14.000
Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt. Ohne Hafentor würde bei einer
solchen Naturkatastrophe der Hafen bis zu drei Meter unter Wasser
stehen", so Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des
Hafen Wien.
"Gut funktionierende Logistikketten sind derzeit in
aller Munde. Durch das Hafenschutztor ist die zuverlässige Versorgung,
insbesondere mit Getreide, nun auch in Hochwasserzeiten gewährleistet.
Schließlich befinden sich auf dem Gelände im Hafen Albern unter anderem
fünf große Getreidespeicher mit einer Kapazität von insgesamt 90.000
Tonnen", so Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.
Zum
Abschluss der Errichtungsarbeiten hat das Hafentor in Albern ein
kunstvolles Finish erhalten: Die Schleuse sowie das Bürogebäude des
Hafentors wurden rundum mit den offiziellen nautischen Signalflaggen
beschriftet. Auf rund 120 Quadratmeter Fläche applizierte der Künstler
Marcus Geiger eine bunte Flaggensignal-Abfolge, die "Hafen Albern Wien
2022" bedeutet.
Hochwasserschutz auch von EU gefördert
Der
Donauhochwasserschutz wurde in den letzten Jahren in Wien bereits
massiv ausgebaut und verdichtet. Bei dem Projekt im Alberner Hafenbecken
wurden insgesamt rund 22 Millionen Euro investiert. Diese wurden durch
EU Fördermittel (rund 4 Mio. Euro), sowie einer Kostenbeteiligung durch
den Bund (11 Mio. Euro) und Investitionen durch die Stadt Wien (rund 7
Mio. Euro) ermöglicht.
Hafen Wien als Wirtschaftsstandort
Angebunden
an eine perfekte Straßen-, Schienen- und Wasserinfrastruktur liegt das
größte Logistikzentrum Ostösterreichs, der Hafen Wien. Der Hafen Wien
ist als Tochter der Wien Holding ein Unternehmen der Stadt Wien. Mit
einer Fläche von drei Millionen Quadratmetern fungiert er mit seinen
drei Häfen, Freudenau, Albern und dem Ölhafen Lobau, als trimodale
Logistikdrehscheibe. Mit rund 100 angesiedelten Unternehmen und bis zu
5.000 Arbeits-plätzen am Standort ist der Hafen Wien ein wichtiger
Arbeitgeber. Mit seiner Lage an den drei Ten-T-Korridoren ist er einer
der wichtigsten Hinterland-Hubs Europas, vor allem für die großen
Nordseehäfen und die adriatischen Häfen. Information zum Unternehmen
finden Sie unter www.hafenwien.com