Im NÖ Landhaus in St. Pölten fand am heutigen Dienstag wieder das
traditionelle Benefiz-Suppenessen der Katholischen Frauenbewegung (kfb)
der Diözese St. Pölten statt. Das Jahresthema der Aktion
"Familienfasttag" lautet heuer "Gemeinsam für faire Care-Arbeit". Das
Rezept der Fastensuppe, eine niederösterreichische Stosuppe, stammt von
Anita Lackenberger, Filmemacherin und Historikerin.
"Etwa 600
Kilometer von uns entfernt findet ein Krieg in der Ukraine statt, der
sehr viel Leid verursacht", meinte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner,
die auch betonte: "Es ist unsere Verpflichtung zu helfen und
Niederösterreich hilft direkt vor Ort in der Ukraine. Und es ist auch
unsere Verpflichtung, Menschen auf anderen Kontinenten zu helfen."
"Die
Katholische Frauenbewegung macht dies seit vielen Jahren und
Jahrzehnten", erinnerte Mikl-Leitner. Bei diesen Projekten gehe es immer
darum, dass "Frauen anderen Frauen bei der Gründung und beim Aufbau von
Existenzen helfen". Das heurige Modellprojekt sei ein Migrationszentrum
auf den Philippinen, das Familien vor Ort auch Weiterbildung
ermögliche, hielt sie fest.
Diözesanbischof Alois Schwarz sagte:
"Diese Veranstaltung im Regierungsviertel in St. Pölten zeigt, dass die
Sorgen der Menschen der Politik ein Anliegen sind. Vor Jahrzehnten sind
bereits sehr viele Krankenschwestern aus den Philippinen in unser Land
gekommen. Die aktuelle Aktion für die Philippinen bedeutet für uns,
jenen Menschen einen selbstverständlichen Dank abzustatten, die bereits
sehr viel Fürsorge in unserem Land geleistet haben."
Durch die
Veranstaltung führte Anna Rosenberger, Vorsitzende der Katholischen
Frauenbewegung der Diözese St. Pölten, die daran erinnerte, dass man
unter Care-Arbeit die Betreuung bzw. Pflege einer Person versteht. Zu
einer "fairen" Care-Arbeit gehören auch die gegenseitige
Beziehungspflege und die Wertschätzung auf Augenhöhe.
Die
diesjährige Partnerorganisation "Mindanao Migrants Center for Empowering
Actions" ist auf den Philippinen angesiedelt. Sorgearbeit, die auch als
Care-Arbeit (Pflegearbeit) bezeichnet wird, umfasst die Pflege einer
kranken Person, die Betreuung von Kindern, Beistand für Freundinnen in
schwierigen Situationen, Kochen, Putzen und vieles mehr. Das Leben für
philippinische Arbeitsmigrantinnen ist hart. Sie sind oft unfairen
Arbeitsbedingungen, Gewalt und sogar Missbrauch ausgesetzt.
Am
Benefiz-Suppenessen nahmen unter anderem auch Landtagspräsident Karl
Wilfing, die Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike
Königsberger-Ludwig, der evangelische Superintendent Lars
Müller-Marienburg und Landespolizeidirektor Franz Popp teil.